Archiv der Kategorie 'falscher Zusammenhang'

Gefälschte Verbraucherzentrale im WEB

Mittwoch, den 10. August 2005

Verbraucherzentrale warnt vor eigenem Link

“Windige Geschäftemacher” können ehemalige Internetseiten missbrauchen

Eine ehemalige Internetadresse des Schuldenpräventionsprojekts der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein wird von einem gewerblichen Anbieter genutzt, der kostenpflichtige Dienstleistungen auf dieser Seite anbietet. Der Anbieter hat sich die frei gewordene Domain gesichert.

Die Verbraucherzentrale distanziert sich von diesem Angebot und bittet alle Organisationen, Beratungsstellen und Medien, die mit dieser Seite zu tun oder auf diese Seite hingewiesen hatten, entsprechende Links zu verändern oder zu löschen.

Das Projekt zur Schuldenprävention ist seit einiger Zeit unter der neuen Adresse waskostetdiewelt.com zu finden. Mit der alten Seite schuldenpraevention-s-h.de hat die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein nichts mehr zu tun und auch keine Rechte an dieser Domain.

Vielmehr sei vor dieser Seite zu warnen, da bei einer Registrierung auf dieser Seite eine tägliche Gebühr von 9,98 Euro fällig wird. Geworben wird mit dem günstigen Preis von 0,01 pro Minute, allerdings erfahre man erst im Kleingedruckten, dass die kleinste Abrechnungseinheit ein Tag ist.

“Offenbar sollen Verbraucher, die sich über Möglichkeiten der Schuldenprävention informieren möchten, in diese Falle gelockt werden”, so die Verbraucherzentrale.

Manipulationskennzeichen [M]

Mittwoch, den 13. Juli 2005

Bereits 1997 haben sich führende Journalisten- und Fotografen-Verbände in einer gemeinsamen Initiative auf ein “Memorandum zur Kennzeichnungspflicht manipulierter Fotos” verständigt.

— Auszug aus dem Memorandum: —

Jedes dokumentarisch – publizistische Foto, das nach der Belichtung verändert wird, muß mit dem Zeichen [M] kenntlich gemacht werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Manipulation durch den Fotografen oder durch den Nutzer des Fotos erfolgt.

Eine Kennzeichnung muß stets erfolgen, wenn:

  • Personen und/oder Gegenstände hinzugefügt und/oder entfernt werden,
  • verschiedene Bildelemente oder Bilder zu einem neuen Bild zusammengefügt werden,
  • maßstäbliche und farbliche, inhaltsbezogene Veränderungen durchgeführt werden.

— Auszug Ende —

Damit soll es dem Betrachter/Leser von veränderten Bildern ermöglicht werden, sich den veränderten Zusammenhang der Darstellung bewusst zu machen.

Sicher eine begrüßenswerte Initative. Andererseits liegt der Reiz einer Manipulation ja meist gerade darin, dass der neu hergestellte Zusammenhang gerade nicht auf Anhieb vom Betrachter entlarvt werden kann…

Vollständiges Memorandum auf freelens.com unter http://www.freelens.com/m/
Rechtliche Erläuterungen zum Memorandum auf fotorecht.de unter http://www.fotorecht.de/publikationen/mkennzeichnung.html
Artikel auf telepolis.de: Ein Bild lügt mehr als tausend Worte

Gefälschter Verkäufer verkauft echte Getränke

Dienstag, den 3. Mai 2005

GetränkedosePeiner gibt sich in Bahn aus als Getränkeverkäufer

Einen unerlaubten “Getränkeverkaufsservice” hat ein 38-jähriger Mann aus Peine im Intercity 2642 betrieben. Während der Fahrt von Berlin nach Hannover verkaufte er Kaffee und Kaltgetränke. Allerdings hatte er weder eine Genehmigung der Bahn noch eine Reisegewerbekarte. Und auch der Fahrausweis fehlte.

Ein Bahn-Mitarbeiter des Bord-Service wunderte sich über den unbekannten Konkurrenten und informierte den Bundesgrenzschutz.

In Hannover überprüften dessen Beamte den falschen Getränkeverkäufer. Der hatte versucht, sich mit einem gefälschten Bahn-Dienstausweis und einem kopierten “Dienstfahrtbegleitschein” auszuweisen. Seine Kleidung erweckte den Anschein, dass er Mitarbeiter der Bahn sei. Getränke und Thermoskannen führte er in einem Koffer und einer Reisetasche mit.

Wegen Betruges, Verstoßes gegen die Gewerbeordnung, Urkundenfälschung und Erschleichung von Leistungen erwartet ihn ein Strafverfahren. Bereits im März war er von Bundesgrenzschutzbeamten wegen eines ähnlichen Betrugsversuches festgenommen worden.

Artikel gefunden bei newsclick.d: Peiner gibt sich in Bahn aus als Getränkeverkäufer
Pressemeldung des Bundesgrenzschutz: BGS-H: Unerlaubt Getränke im Zug verkauft

Falsche Uhrzeit liefert falsche Tatverdächtige

Samstag, den 9. April 2005

Weil die Uhrzeiten eines Geldautomaten und einer Überwachungskamera in der Bankfiliale von einander abwichen geriet eine unschuldige Bürgerin in Braunschweig in die laufende Fahndung der Polizei.

Die Braunschweiger Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 8. April über folgenden Fall:

Im Zusammenhang mit dem Diebstahl einer Kredit-Karte ermittelten Polizeibeamte in der Filiale einer braunschweiger Bank. Dort sollen Täter versucht haben, mit einer gestohlenen Visa-Karte Geld abzuheben. Die Visa-Zentrale übermittelte aus Ihren Logfiles auf Anfrage den vermeintlichen Tatzeitpunkt an die Polizei. Die Beamten forderten nun für den genannten Zeitpunkt die Bilder der Überwachungskamera von der betroffenen Bankfiliale an. Anschließend wurden Bilder in der lokalen Tagespresse als Fahndungsfotos veröffentlicht.

Was keiner der Beteiligten zu diesem Zeitpunkt beachtet hatte: Die Zeiten aus dem Logfile der Visa-Zentrale und der Überwachungskamera in der Bankfiliale waren nicht miteinander abgeglichen. Eine oder sogar beide Uhren gingen falsch.

So kam es, dass eine unschuldige Bürgerin in die Mühlen der Strafverfolgung geriet. Nicht nur, dass ihr Foto mit der Tatbeschreibung in der Zeitung erschien und sie von Ihrem Arbeitgeber und zahlreichen Bekannten daraufhin angesprochen wurde. Am Tag nach Ihrer freiwilligen Meldung bei der Polizei wurde sie zu Hause im Beisein Ihrer Angehörigen von der Polizei verhaftet. Für die Betroffene ein schwerer Schock!

Auch nachdem der Irrtum aufgeklärt und die wirklichen Täter inzwischen gefasst wurden, bleibt für das falsche Opfer ein bitterer Nachgeschmack. Was mögen Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen nun von ihr denken, der Ruf ist nachhaltig beschädigt.

Für die Ursache der Verwechslung fühle sich hingegen bislang niemand verantwortlich. Zwar habe sich die ermittelnde Polizeidienststelle bei der Betroffenen entschuldigt, jedoch wiesen sowohl Bank, Visa-Geschäftsstelle als auch die Ermittlungsbehörden jede Schuld von sich. Eine simple Informationspanne?
Mit solchen Geschehnissen wird man in Zukunft sicher öfter rechnen müssen, je mehr das Alltagsleben durch Überwachungsmaßnahmen im Zusammenhang mit automatischen Informationsverarbeitungsprozessen durchsetzt wird…

Erfundener Trend regt die Phantasie an

Donnerstag, den 7. April 2005

ToothingSex-Themen eignen sich immer gut für die Quote! Manchmal wird halt auch ein wenig nachgeholfen, um die Reize des Themas in Szene zu setzen. Wenn sich das ganze dann noch mit aktuellen Trends rund um das Thema Mobilfunk und Bluetooth-Hijacking paaren lässt, geht mit einigen Zeitgenossen schonmal die Phantasie durch.

Was die Engländer alles so mit Ihrem Handy treiben, wenn sie gelangweilt in einem Vorort-Zug auf dem Weg zur Arbeit sind, regte viele Medien zu einer Meldung an. Unter dem Stichwort “Toothing” (von der Handy-Netzwerktechnik “Bluetooth” abgeleitet) vermuteten eifrige Trendsucher das nächste große Ding! Von der schnellen Nummer übers Handy bis zum heißen Sex auf der Bahnhofstoilette überschlugen sich die Berichte und zahlreiche Glücksritter machten sich auf in die virtuellen Foren, um sich weitere Anregungen zu holen.

Im nachhinein entpuppt sich das heiße Thema jedoch als viel heiße Luft – eine virale PR-Kampagne, wie sie wohl nur im Internet so schnell an Verbreitung gewinnen kann.

Immerhin ein Lehrstück in Sachen “Behälterfälschung”. Einige an sich bekannte Tatsachen in einen neuen Zusammenhang gerückt, mit ein paar phantasieanregenden Zutaten gespickt und fertig ist der nächste Hoax!

Gefälschter Werbespot sorgt für Wirbel

Freitag, den 28. Januar 2005

Small but toughVW erstattet Anzeige wegen Bomben-Spots

Der Volkswagen-Konzern hat Strafanzeige wegen eines Videoclips über einen Selbstmordanschlag in einem VW-Polo gestellt. Der seit einiger Zeit im Internet verbreitete Clip sei “gewaltverherrlichend, menschenverachtend und kriminell”, begründete VW-Sprecher Hartwig von Saß in Wolfsburg den Schritt.

Es handele sich zudem um “einen Angriff auf den guten Ruf von Volkswagen”. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig bestätigte den Eingang der Anzeige gegen Unbekannt. Staatsanwalt Klaus Ziehe sagte, sie werde zunächst als Anzeige wegen Volksverhetzung geführt, weitere mögliche Straftaten würden aber geprüft.

“Small but tough”

Der 22-Sekunden-Spot zeigt einen arabisch aussehenden Mann mit Palästinensertuch, der in einem VW-Polo durch die Stadt fährt und schließlich vor einem Café parkt, um einen um den Bauch getragenen Sprengsatz zu zünden. Das Auto und damit auch die Umgebung bleiben jedoch völlig unbeschädigt. Anschließend wird der Slogan “Small but tough” eingeblendet, die englische Version des Polo-Slogans “Extrem gut gebaut”.

Berichte, wonach der Film von einer Londoner Werbeagentur stammen soll, wollte der VW-Sprecher nicht bestätigen. In jedem Fall sei keine Agentur beteiligt, mit der VW zusammen arbeite. Würden die Urheber ermittelt, werde VW auch zivilrechtliche Schritte wegen Verletzung der Markenrechte prüfen.

Vollständiger Artikel auf tagesschau.de: VW erstattet Anzeige wegen Bomben-Spots
Video des Werbespots auf youtube.com: Small But Tough

Moderne Kommunikation

Dienstag, den 18. Januar 2005

MehlboxWenn die Mailbox mal wieder voll ist…
Ein lustiger Wortverdreher (siehe Bild).

Verfälschte Kommunikation zwischen Bakterien

Donnerstag, den 30. Dezember 2004

BakterienNeuer Ansatz in der Medizin – Bakterien nicht zerstören, sondern deren Kommunikation stören
[...]

Bakterien benutzen eine Art Kommunikationssystem, um sich zu versichern, dass genügend von ihnen für einen Angriff auf den Wirtsorganismus vorhanden sind. Australische Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass eine bestimmte Seetang-Art dieses “quorum sensing” mit Hilfe bestimmter Substanzen stört — die Bakterien selbst werden nicht angegriffen, aber die für einen Befall nötige Signalübertragung verhindert. Forscher hoffen, dass sich so Mittel gegen Cholera, Lebensmittelvergiftungen und Tuberkulose entwickeln lassen.

[..]

Auszug aus Artikel auf TECHNOLOGY-REVIEW: Von der Natur lernen im Kampf gegen Bakterien

Handy-Gehäuse lässt Rosen sprießen

Freitag, den 3. Dezember 2004

Britische Forscher mit neuer Recycling-Idee

Immer neue Handy-Modelle kommen heraus – und Millionen Handy-Gehäuse landen jedes Jahr auf dem Müll. Damit soll Schluss sein, geht es nach Wissenschaftlern der Universität Warwick in Mittelengland. Ihre Idee: Ein kompostierbares Handy-Gehäuse lässt Blumen sprießen.

Ein Team um Kerry Kirwan hat das Gehäuse zusammen mit Motorola und dem Materialien-Hersteller Pvaxx entwickelt. Das Gehäuse besteht aus einem biologisch abbaubaren Material und enthält einen Blumensamen. Ist das Gehäuse ausrangiert, wird es in den Kompost gesteckt – wo es sich auflöst und der Samen keimt.

Die ersten Versuche mit Sonnenblumen waren vielversprechend. “Derzeit testen wir Mohn und Rosen”, sagte Kirwan der Nachrichtenagentur Reuters. Der Forscher hofft, das Gehäuse im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen. Der Preis steht noch nicht fest.

Gefälschter Terroranschlag sorgt für reale Panik

Samstag, den 6. November 2004

Terroranschlag - Filmdreh in BerlinSchonmal zur Probe einen Terror-Anschlag simulieren, damit die Deutschen sich darauf einstellen können, was Ihnen ggf. noch alles blüht…

Das ZDF drehte in Berlin eine nachgestellte Rettungsaktion für einen fiktiven Anschlag. Für manche Passanten wirkte das Spektakel echt genug, um an eine reale Bedrohung zu glauben.

Wer sich lieber in sicherer Entfernung vom Geschehen hinterm TV-Bildschirm informieren will, hat am 9. Dezember um 22.15 Uhr die Gelegenheit dazu, wenn das ZDF die Sendung mit dem Titel “Tag X – Terror gegen Deutschland” ausstrahlt.